Die Jahre 1980 – 1990
Im Jahr 1986 wurde das vielleicht größte Projekt abgeschlossen. Im Bahnhof Friedenseiche wurde ein neues mechanisches Stellwerk der Bauart Einheit eingebaut. Die Formsignale wurden durch 5 Lichtsignale ersetzt, außerdem wurde eine Schalttafel und ein Gleisbildpult eingebaut. Diese Lehranlage diente auch der DR zur Ausbildung, hier konnte man Störungen an der Stellwerkstechnik simulieren. Zeitgleich nahm man zwischen den Bahnhöfen Zoo und Friedenseiche einen elektrischen Felderblock in Betrieb, 1988 begann die Umrüstung des Bahnhofs Zoo. Hier entstand in den kommenden 2 Jahren ein elektromechanisches Stellwerk, zusätzlich wurde der Felderblock bis zum Bahnhof Freundschaft erweitert. In den 80er Jahren wurde der Lok- und Wagenschuppen ein letztes mal erweitert, die Personenwagen wurden mit Drehgestellen ausgerüstet und im Jahre 1987 musste die Lok 04 wegen eines Schadens am Kessel abgestellt werden, blieb aber in Cottbus erhalten.
1990 bis heute – politische Wende und Bundesgartenschau
Mit der Politischen Wende wurde sehr zügig der Name Pioniereisenbahn in Parkeisenbahn geändert, außerdem konnte noch die Sanierung der Gleisanlagen am Bahnhof Zoo abgeschlossen werden. Ein Jahr später im Sommer 1991, gründete sich am 18.06. der „Verein zur Förderung der Cottbuser Parkeisenbahn e.V.“, zwei Tage später beschlossen die Stadtverordneten den Erhalt der Parkeisenbahn und die Eingliederung in den Freizeit- und Bäderbetrieb (FBB). 1992 erhielt Cottbus den Zuschuss für die Bundesgartenschau im Jahre 1995, wo auch die Parkeisenbahn eine entscheidende Rolle spielen sollte. Ab 1994 verkehrte der einzig verbliebene Zug nur zwischen den Bahnhöfen Zoo und Friedenseiche, weil umfangreiche Bauarbeiten im Norden stattfanden.
Kurz hinter dem Parkcafé verlegte man das Gleis, führte es nach einem Linksbogen wieder durch die Straßenunterführung und errichtete gegenüber dem Fußballstadion den neuen Bahnhof Messe. Von hier ging es auf gänzlich neuer Trasse am alten Bahnhof Freundschaft links vorbei und dann immer parallel zu den Gleisen der Deutschen Bahn bis zum neuen Endpunkt „Sandower Dreieck“. Hier entstand die Betriebszentrale der PE, eine neue Lok- und Wagenhalle nebst Werkstatt, sowie eine Gaststätte. Die Bauarbeiten konnte im Frühjahr 1995 abgeschlossen werden.
Pünktlich zur Wiedereröffnung der nun 3,2 km langen Strecke waren auch die beiden Dampflokomotiven aus Benndorf von der MaLoWa wieder in Cottbus eingetroffen. Im Bahnwerk Cottbus überholte man die beiden Diesellokomotiven sowie den gesamten Wagenpark. Aus Essen übernahm man von der GRUGA einen Dieseltriebzug, der aus zwei Triebköpfen und bis zu 6 Mittelwagen bestand. Mit diesen 3 Zügen wurde am 29. März 1995 der Fahrbetrieb eröffnet. Von der LAUBAG kamen nicht nur die neuen Gleise, sondern auch die Sicherungstechnik. Bis Anfang Oktober waren täglich alle 3 Züge von 9 bis 19 Uhr im Dauereinsatz und es konnte der dreimillionste Fahrgast begrüßt werden. Es war die erfolgreichste Fahrsaison in der 41jährigen Geschichte der kleinen Bahn.
1998 wurde in Höhe der Messehallen ein neuer Haltepunkt errichtet, im Herbst 1997 übernahm man im Tausch gegen zwei offene Personenwagen, einen Salonwagen von der Parkeisenbahn Berlin. Dieser Salonwagen wurde in den Anfangsjahren an den Wochenenden regelmäßig eingesetzt, heute verkehrt er zu Sonderfahrten. Im Jahre 1999 fand mit dem 45jährigen Jubiläum auch ein drittes Feldbahntreffen statt.
Im Frühjahr 2002 wurde der Bahnhof Messe verlegt. Er musste der neuen Tribüne des Fußballstadions weichen, dazu verschob man ihn nach links, die Bahnanlagen blieben aber im Umfang erhalten. Neu war aber der Name, der nun „Bahnhof Stadion der Freundschaft“ hieß. Außerdem übernahm der Förderverein die Gaststätte am Bahnhof Sandower Dreieck. Im Sommer 2003 erhielt die Lok 01 nach langer Standzeit eine Kesselreparatur durch Fachkräfte der MaLoWa, die direkt im Betriebswerk der Parkeisenbahn durchgeführt wurden. Zum 50. Bahnjubiläum im Jahre 2004 erneuerte man nochmals die kompletten Gleisanlagen vom Bahnhof Friedenseiche bis zum Hp. Glückauf. Zu den Feierlichkeiten waren auch Gastfahrzeuge aus Weißwasser und anderen Feldbahnfreunden im Einsatz.